Vom Brexit zur Rebellion: Gau-Odernheimer Realschule plus besucht Weltstadt London

Hatte man sich im Vorfeld der Studienfahrt nach London große Gedanken bezüglich des Brexits (die AZ berichtete) gemacht, so war die Grenzüberschreitung in Calais wegen der Verschiebung des britischen Austritts aus der EU wie gewohnt unproblematisch. Am 13. April machten sich 40 Schülerinnen und Schüler auf den Weg in dieHauptstadt des Vereinigten Königreiches. Nach der Überfahrt durch den Ärmelkanal stand zunächst eine Stippvisite der mittelalterlichen Stadt Canterbury an, ehe man abends auf die Familien in Eltham, einem Vorstadtbezirk Londons, verteilt wurde. Der Sonntag startete mit einer dreistündigen Stadtrundfahrt, beispielsweiss über die Tower Bridge und in das neue Hochhausviertel Canary Wharf. Mittags zückte man vielfach das Foto-Handy, um sich mit den Berühmtheiten des Wachsfigurenkabinetts Madame Tussauds ablichten zu lassen. Was es heißt, in einer Großstadt zu leben und was Demonstration und friedlicher Protest erreichen können, erfuhren die Rheinhessen durch die Aktionen von Extinction Rebellion: In den darauffolgenden Tagen waren bunte Fahnen mit der symbolisch abgebildeten Sanduhr in der ganzen Stadt zu sehen, Kreuzungen waren für mehrere Grünphasen blockiert, das Shell-Hochhaus besetzt und am Piccadilly Circus regierten die Aktivisten von XR mit bunten Plakaten, Sit-Ins und Trommelschlag. So hofft man, die Regierungen der Welt endlich dazu zu bewegen, mehr gegen die Klimakatastrophe zu tun. Mehrfach mussten Wege anders geplant werden, dennoch konnten der Tower und die Shopping-Tour am Leicester Square, Covent Garden und Regent Street durchgeführt werden. Ein weiteres Highlight stellte der Tube Day am Dienstag dar: Mit der U-Bahn ging es nach Besichtigung von Greenwich zum Imperial War Museum sowie danach zum Camden Market, wo die Schülerinnen und Schüler das Essen der Welt verkosten und in den kleinen alternativen Shops Ware gegen Pfund tauschen konnten. Beendet wurde der aufregende Tag mit einem Kinobesuch wiederum am Leicester Square. Am letzten Tag lauschte man einer englischsprachigen Führung im Old Operating Theatre, das im 19. Jahrhundert ein Schulungsraum für angehende Chirurgen war – wohlgemerkt damals ohne Desinfektion und Anästhesie. Nach der Stärkung auf dem Borough Market „flog“ man per Express-Aufzug auf eine Höhe von 240m auf The Shard, dem höchsten Wolkenkratzer der Stadt und genoss das Panorama und die vielen bekannten Stätten der Weltstadt von oben. Wieder in den Tiefen angekommen, besichtigte man von außen Shakespeare‘s Globe, ehe man sich zur Entspannung mit der modernen Kunst in der Tate auseinandersetzte oder aber beim Chill-Out an der Themse die schöne Studienfahrt auf sich wirken ließ. Donnerstags ging es wieder über den Ärmelkanal zurück: die Familien und auch die Beamten an der Grenze (!!) lobten die Schülerschaft sehr, ebenso begeistert waren die begleitenden Lehrer und Lehrerinnen, da es kein einziges Mal innerhalb der Gruppe zu Verspätungen kam. Mit Gesang, der den ganzen Bus erfüllte, kam man schließlich gegen 20:30Uhrh wieder in Gau-Odernheim an und konnte die müden und Erlebnis vollen Schülerinnen und Schüler wieder den Eltern übergeben.

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